Nachdem seine Eltern arbeitslos wurden, versuchte Vladislav Sharkovsky mit mehreren Gelegenheitsjobs zum Unterhalt der Familie beizutragen. U.a. arbeitete er als Kurier für ein Online-Unternehmen.
Vermutlich ließ ihn das Unternehmen ohne sein Wissen Drogen transportieren.
Am 16. März 2018 wurde er ohne Haftbefehl festgenommen und zu einer Polizeiwache gebracht. Zu
dem Zeitpunkt war er 17 Jahre alt. Seine Mutter durfte erst am nächsten Morgen zu ihm. Ein Rechtsbeistand wurde ihm ebenfalls erst am nächsten Morgen gewährt. Laut seiner Mutter wurde er in der Nacht zum 17. März gezwungen ein Geständnis abzulegen und ein ihm diktiertes Geständnis zu unterschreiben. Außerdem hatte er nach seiner Verhaftung Fieber, bekam aber keinerlei medizinische Unterstützung.
Vladislav wurde beschuldigt, Teil einer organisierten kriminellen Gruppierung zu sein. Am 4. September wurde er ohne Vorlage weiterer Belege über die Gruppierung zu 10 Jahren Haft entsprechend Art. 328 (4) des belarussischen Strafgesetzbuches verurteilt. Er wurde in die Strafkolonie 22 in Ivatsevichi verbracht. Nach zwei Reduzierungen seine Strafe beträgt diese nun 8 Jahre und 2 Monate.
Der Gesundheitszustand von Vladislav Sharkovsky hatte sich seit seiner Festnahme im März 2018 verschlechtert. Darüber hinaus ist er traumatisiert, nachdem er die Leiche eines Mitgefangenen entdeckt hat, der sich das Leben genommen hatte. Trotz mehrfacher Anfragen hatte die Gefängnisverwaltung ihm bisher keine angemessene medizinische und psychologische Versorgung gewährt. Zudem wurden ihm Vergeltungsmaßnahmen angedroht, wenn sich seine Mutter weiter über seine Haftbedingungen beschweren sollte.
Nach einer Urgent Action von Amnesty International durfte Vladislav Sharkovsky einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt konsultieren, der ihn auch gleich operierte. Laut Vladislav Sharkovskys Mutter erholt er sich langsam. Es besteht jedoch weiterhin dringender Handlungsbedarf.