Israel/besetzte palästinensische Gebiete: Amnesty ruft alle Konfliktparteien zu Waffenstillstand auf

Foto links: Mehrere Personen stehen in der israelischen Stadt Aschkelon vor einem Gebäude, in dem eine von einer bewaffneten palästinensischen Gruppe abgefeurte Rakete eingeschlagen ist (9. Oktober 2023). / Foto rechts: Ein Mann und zwei Kinder sitzen in der palästinensischen Stadt Rafah im Gazastreifen vor den Überresten eines Gebäudes, das durch einen israelischen Angriff zerstört wurde (12. Oktober 2023).

Foto links: Mehrere Personen stehen in der israelischen Stadt Aschkelon vor einem Gebäude, in dem eine von einer bewaffneten palästinensischen Gruppe abgefeurte Rakete eingeschlagen ist (9. Oktober 2023). / Foto rechts: Ein Mann und zwei Kinder sitzen in der palästinensischen Stadt Rafah im Gazastreifen vor den Überresten eines Gebäudes, das durch einen israelischen Angriff zerstört wurde (12. Oktober 2023).

Beitragsbild: © Foto links: picture alliance/ASSOCIATED PRESS | Erik Marmor // Foto rechts: IMAGO/APAimages

Amnesty International ruft alle Konfliktparteien im besetzten Gazastreifen und in Israel dringend zu einem sofortigen Waffenstillstand auf, um weitere Verluste unter der Zivilbevölkerung zu verhindern und den Zugang zu lebensrettenden Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sicherzustellen.

Werde aktiv und fordere einen Waffenstillstand!

Der brutale Angriff der Hamas am 7. Oktober auf Zivilpersonen in Israel, der andauernde wahllose Raketenbeschuss durch bewaffnete palästinensische Gruppen auf Israel und die andauernden israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen forderten bislang tausende zivile Opfer auf allen Seiten. Geiseln sind weiter bedroht. Aufgrund der aktuellen Abriegelung des Gazastreifens erleben die Menschen eine beispiellose humanitäre Katastrophe.

Verletzungen des humanitären Völkerrechts, darunter auch Kriegsverbrechen, durch alle Konfliktparteien dauern an. Amnesty International fordert deshalb alle Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand auf, um das Leben von Zivilist*innen auf allen Seiten zu schützen.

Amnesty International fordert weiterhin:

  • Alle Konfliktparteien müssen rechtswidrige Angriffe, einschließlich wahlloser Angriffe, direkte Angriffe auf Zivilist*innen und zivile Objekte sowie unverhältnismäßige Angriffe beenden.
  • Die Hamas und alle anderen bewaffneten Gruppen müssen alle zivilen Geiseln bedingungslos und unverzüglich freilassen und alle Gefangenen bis zu ihrer Freilassung human behandeln und medizinische Versorgung gewährleisten.
  • Israel muss unverzüglich die ungehinderte Lieferung humanitärer Hilfe an die Zivilbevölkerung des besetzten Gazastreifens zulassen, die seit 16 Jahren andauernde illegale Blockade des Gazastreifens aufheben und der unabhängigen Untersuchungskommission für die besetzten palästinensischen Gebiete unverzüglich Zugang gewähren.
  • Israel muss alle Palästinenser*innen freilassen, die willkürlich inhaftiert sind.
  • Die internationale Gemeinschaft muss ein umfassendes Waffenembargo gegen alle Konfliktparteien verhängen, da schwerwiegende Verstöße, die Verbrechen nach dem Völkerrecht darstellen, begangen werden.
  • Die laufenden Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs zur Lage in Palästina müssen fortgesetzt werden sowie volle Unterstützung und alle erforderlichen Mittel erhalten.
  • Die Ursachen des Konflikts müssen angegangen werden, unter anderem durch die Abschaffung des israelischen Apartheidsystems gegen alle Palästinenser*innen.

Dieser Text wurde erstmals am 26. Oktober 2023 veröffentlicht. Die vollständige Erklärung ist auf Englisch auf amnesty.org abrufbar.