Über 2.000 Afghan*innen mit Aufnahmezusage warten in Pakistan immer noch auf ihre sichere Ausreise nach Deutschland. Der Großteil von ihnen sind Frauen und Kinder.
Mehr als 200 Afghan*innen wurden bereits aus Pakistan nach Afghanistan abgeschoben – obwohl sie schon längst sicher hier sein könnten. Die Bundesregierung hätte das verhindern und die Menschen ausfliegen können. Stattdessen hat sie auf Zeit gespielt und gleichzeitig mehr und mehr schutzsuchenden Afghan*innen ihre Aufnahmezusagen für Deutschland entzogen. Dabei hatte Pakistan zuvor wiederholt über seine Abschiebepläne informiert.
Zwar kündigte die Bundesregierung nun an, es könne endlich losgehen mit den Einreisen – das scheint aber nicht für all diese Menschen auch tatsächlich zu gelten. Vielmehr setzt sich die Bundesregierung nur in den Fällen in Bewegung, wo Gerichte Druck machen und Strafgelder androhen. Dies war auch der Fall bei den zehn afghanischen Familien mit Aufnahmezusage, die am 1. September 2025 nach Hannover fliegen konnten, nachdem sie erfolgreich vor deutschen Verwaltungsgerichten geklagt hatten.
Wir fordern daher von Bundesinnenminister Dobrindt und Bundesaußenminister Wadephul:
- Lassen Sie sofort alle schutzsuchenden Afghan*innen mit Aufnahmezusage für Deutschland einreisen, bevor es zu weiteren Abschiebungen kommt!
- Stellen Sie dafür das nötige Budget und Personal bereit, sodass jetzt Visa erteilt, Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt und Unterkünfte für die Wartenden weiterhin bereitgestellt werden können!
- Beschleunigen Sie die Verfahren, bevor es zu weiteren Menschenrechtsverletzungen kommt!