An diesem Abend geht es im Gespräch mit der Autorin Monireh Baradaran und der Übersetzerin Hellen Nosrat um erschütternde Berichte von Frauen in iranischen Gefängnissen und um die aktuelle Menschenrechtssituation im Iran.
Zunächst werden die beiden Exil-Iranerinnen Texte aus Baradarans autobiografischen Buch „Erwachen aus dem Albtraum. Neun Jahre in den Gefängnissen von Teheran“ (Unionsverlag) sowie aus dem Buch “Frauen! Leben! Freiheit!” der Menschrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi (Rowohlt Verlag) vortragen und beantworten anschließend Fragen aus dem Publikum.
(Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der VHS Unna)
Frauen sind durch das im Iran angewandte islamische Rechtssystem (Scharia) in nahezu allen Lebensbereichen stark benachteiligt und werden systematisch entrechtet. Seit dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei Ende September 2022 sind Wut, Widerstand und Proteste aufgeflammt, die vom Regime wiederum brutal erstickt werden.
Monireh Baradaran wurde 1955 in Tabriz (Nordiran) geboren und wuchs in Teheran innerhalb einer politisch engagierten Familie auf. Den Kampf gegen die Diktatur und für die Demokratie haben sie und ihre Angehörigen bezahlt mit Gefängnisstrafen, Verschleppungen und Hinrichtungen. Seit 1991 lebt Monireh Baradaran im Exil in Deutschland, wo sie schließlich begann, ihre schmerzhaften Erlebnisse niederzuschreiben. Ihr Buch enthüllt die Brutalität des iranischen Repressionsapparats und bietet wertvolle Erkenntnisse über die Kultur des Widerstands.
Weitere Informationen gibt es hier.
Hellen Nosrat wurde 1956 im Nordiran geboren. Nach der islamischen Machtübernahme wurde ihr das Studium verwehrt. 1986 flüchtete sie nach Deutschland, um hier ihr Studium fortzusetzen und im Bereich IT zu arbeiten. Sie engagiert sich für Frauenrechte und säkulare Politik.