Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Infostand der Unnaer Amnesty-Gruppe zum weltweiten Briefmarathon von Amnesty International geben. Der Infostand findet am Samstag den 13.12.2014 von 10:30 Uhr bis 14:00 Uhr im Zentrum für Information und Bildung (ZIB) in Unna statt.
Jedes Jahr im Dezember schreiben in wenigen Tagen Millionen Menschen Briefe an Personen, die sie nicht kennen. Sie wissen jedoch über Amnesty International, dass die Menschenrechte dieser Menschen verletzt wurden. Sie drücken mit diesen Briefen Ihre Solidarität mit ihnen aus und wenden sich zugleich an Regierungen und Behörden, um sich für sie einzusetzen.
Rund um den Tag der Menschenrechte findet vom 3. bis 17. Dezember der Amnesty-Briefmarathon 2014 statt – die weltweit größte Briefaktion für Menschen in Gefahr. Menschen aus allen Teilen der Welt sind aufgefordert, sich zu beteiligen und Appelle für Menschen zu schreiben, die Unterstützung brauchen. In diesem Jahr setzen wir uns in Unna für Raif Badawi (Saudi-Arabien), Chelsea Manning (USA) und Liu Ping (China) ein.
Saudi-Arabien: Raif Badawi gründete eine Webseite für öffentlichen Meinungsaustausch. Sein Engagement für mehr Meinungsfreiheit in seinem Heimatland kam ihn teuer zu stehen: Zehn Jahre Haft und 1.000 Peitschenhiebe.
USA: Chelsea Manning, vormals bekannt als Bradley Manning, gab vertrauliche Informationen an die Enthüllungsplattform Wikileaks weiter. Sie wurde dafür zu 35 Jahren Haft verurteilt.
China: Die Bürgerrechtlerin Liu Ping sitzt im Gefängnis, weil sie Korruption angeprangert hat. Vor Gericht gab sie an, in der Untersuchungshaft gefoltert worden zu sein.
Am Infostand finden Besucher neben allgemeinen Informationen zur Arbeit von Amnesty International auch fertige Appellbriefe für die oben genannten Einzelfälle vor, die nur noch unterschrieben und in eine bereitgestellte Briefbox eigeworfen werden müssen.
Wer es nicht zum Infostand schafft, auch im Internet ist die Teilnahme am Briefmarathon möglich.
Erfolgreicher Einsatz für die Menschenrechte
Im vergangenen Jahr nahmen Hunderttausende Menschen aus 83 Ländern auf allen Kontinenten am Briefmarathon teil. Insgesamt wurden mehr als 2,3 Millionen Briefe, Faxe, E-Mails und SMS verschickt – das ist ein neuer Rekord! 99.296 Appelle kamen aus Deutschland, wo Amnesty-Gruppen mehr als 150 Aktionen in rund 100 Städten quer durch die Republik organisierten.
Der Einsatz zeigte Wirkung: In Russland kamen Vladimir Akimenkov und Mikhail Kosenko frei, die in Moskau friedlich gegen Präsident Wladimir Putin demonstriert hatten. Ebenfalls aus dem Gefängnis frei kamen Yorm Bopha, eine Aktivistin aus Kambodscha, die sich in Phnom Penh gegen Zwangsräumungen einsetzt, und Jabeur Mejri, ein junger Mann aus Tunesien, der wegen der Veröffentlichung islamkritischer Artikel und Cartoons im Internet verurteilt worden war. Ohne den Einsatz vieler Menschen weltweit würden sie heute wohl immer noch im Gefängnis sitzen.
Auch in diesem Jahr sollten wieder möglichst viele Menschen aus allen Teilen der Welt zu Stift, Tastatur oder Handy greifen. Denn je mehr Menschen mitmachen, umso größer ist der Druck auf die Verantwortlichen. Einen einzelnen Brief, der auf die Einhaltung der Menschenrechte pocht, können sie vielleicht ignorieren. Doch Hunderttausende garantiert nicht.
Mach mit beim Briefmarathon und hilf Menschen in Gefahr! Denn Dein Brief kann Leben retten!