Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im August 2021 hat das Leben der Menschen dort verändert. Besonders stark sind Frauen und Mädchen betroffen. Ihre Rechte wurden seitdem massiv eingeschränkt. Viele müssen um ihr Leben bangen.
Die Taliban sind dabei, Errungenschaften der vergangenen 20 Jahre im Bereich der Menschenrechte zu demontieren. Die Rechte von Afghanen und Afghaninnen werden systematisch ausgehöhlt. Afghanische Frauen hatten politische Ämter inne, besuchten Universitäten, führten eigene Unternehmen und waren in verschiedenen Berufen beschäftigt. Nun ist es den meisten Frauen untersagt, arbeiten zu gehen. Sie müssen zu Hause bleiben. Mädchen dürfen ab der sechsten Klasse nicht mehr zur Schule gehen. Die strikte Geschlechtertrennung an Universitäten macht es jungen Frauen nahezu unmöglich, ihr Hochschulstudium zu beenden.
Neben dem Verlust des Zugangs zu Bildung und Beschäftigung sind Frauen von geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht. Ihre Rechte auf Freizügigkeit, Versammlungsfreiheit und freie Meinungsäußerung sind massiv eingeschränkt. Das betrifft auch die Wahl ihrer Kleidung. Wer gegen Auflagen verstößt, ist der
Willkür der Taliban ausgesetzt.
Die Zahl der Frauenhäuser und wichtige Hilfsangebote für Frauen und Mädchen, die Gewalt überlebt haben, sind drastisch reduziert worden. Personen, die im Bereich dieser Schutzdienste tätig waren, aber auch Anwält_innen und Richter_innen werden bedroht. Frauen und Mädchen, die nun Gewalt erleben, können sich nirgends mehr hinwenden. Sie müssen um ihr Leben fürchten.
Die Zivilgesellschaft und besonders afghanische Frauen und Mädchen brauchen
weiter unsere Unterstützung. Der UN-Sicherheitsrat muss auch hier weitere Maßnahmen ergreifen, um einen wirksamen Überwachungsmechanismus der Menschenrechtslage in Afghanistan mit Auswirkung auf die Situation von Frauen und Mädchen zu gewährleisten.
Weitere Informationen finden Sie im Faltblatt_MaerzMailing2022_final
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